GIARDINA 2017 - die neue Natürlichkeit oder warum ein wilder Garten für mich der schönste ist....


Insgesamt 270 Aussteller und 22 Gartengestalter zeigen noch bis zum Sonntag in ihren bis zu 600m² grossen Showgärten ihr handwerkliches Können und inspirieren zum Leitthema "die neue Natürlichkeit". Vor der offiziellen Eröffnung konnte ich am Medientag einen Einblick in die faszinierende Welt der GIARDINA gewinnen und war wie jedes Jahr begeistert, was dank guter Planung und einer logistischen Meisterleistung in nur 10 Tagen möglich ist.

Die Gartengestalter zeigen auch dieses Jahr wie man Gärten fürs Leben gestaltet. Vogelgezwitscher zwischen laubtragenden Bäumen, duftende Blütenmeere, Brunnengeplätscher und in Fels gehauene Feuerstellen, die gleichzeitig als Rüstblock und Tisch dienen. Besonders gefallen hat mir der "Garten der Poesie" eine gelungene Mischung aus wild, romantisch und geordnet mit verwittertem Bauwagen und Mauern aus gepressten Büchern inmitten alter, knorriger Bäume, Vogelgezwitscher und duftenden Blütenwolken

Bild: Giardina
Das sympatische Goldaward-Gewinner-Duo Hansueli Kobel und Baumretter Ueli Lamprecht haben in der Kategorie Showgärten 70 bis 200m² ihren "Garten der Poesie" mit diesem wunderbaren Bauwagen-Charme meisterhaft umgesetzt.



Bild: Giardina

nachfolgende Bilder: Ein Schweizer Garten

 
Die Büchermauern wurden in der Werkhalle vorproduziert und zwischen Dreischichtplatten gepresst.
Lediglich die obersten Reihen wurden vor Ort aufgestapelt. Mit einer Lackschicht und einer Kronenabdeckung sollen sie der Witterung einige Jahre standhalten. Ein bisschen Mut gehört zu so einer ungewöhnlichen Mauer dazu.
 
 
 
Der natürliche Garten spricht alle Sinne an, Natur nimmt man nicht nur über das Auge wahr,
sondern ebenso über Düfte und das Gehör.
 
 
Der Gold-Awardgewinner Winkler und Richard in der Kategorie Sondershow Garten ab 200m² zeigt mit seinem Themengarten "Stadtfrische- vom Hinterhof zum Hofgarten" wie Garten gelebt wird.
Bild: Giardina
Neben dem lauschigen Sitzplatz steht ein Kinderwagen, so als ob man gleich die dazugehörige Familie treffen wird. Auf dem Tisch steht eine Nähmaschine, Schnittmusterskizze und das Fahrrad ist beim Gartenaufgang im Hinterhof des "Stadtgartens" abgestellt.
Bild: Giardina

Lose hingelegte Badetücher beim Schwimmteich und Kinderspielsachen tun ihr übriges. Die Rostige Mauer Schubladenmauer trennt den Hinterhof vom Wohngarten ab.
Bild: Giardina
Nachfolgende Bilder: Ein Schweizer Garten

Die rostige Trennwand mit Funktion verbindet die Ebenen des Wohngartens mit dem Hinterhofgarten
 
Wie bringt man eigentlich eine Ramblerrose im Winter zum Blühen? *staun*
 
 
 
 
My Garden und Bioterra haben einer städtischen Dachterrasse mit Brunnen, Topfpflanzen und Hochbeeten ein "Freiluftzimmer" mit urbanem Garten-Feeling verpasst.
Bilder: Giardina
nachfolgende Bilder: Ein Schweizer Garten
 
Der Hochbeet-Trend ist kaum aufzuhalten. Diese zeige ich noch später in einem andern Post.
 
Der Genussfelsen, oder wo in Stein gehauene Träume wahr werden
Soeben noch im Calancatal, 10 Tage später als Genussfelsen an der Giardina
Bilder: Giardina
Der Sonder-Show-Garten von Award-Silber-Gewinner Egli Grün Sirnach - eine kraftvolle Verbindung von Naturstein und Pflanzenwelt
nachfolgende Bilder: Ein Schweizer Garten
 
 
Reinhold Borsch's "Harmonie und Perfektion", ein japanischer Garten mit Teehaus und Wasserfall in der Kategorie Sonderschauen ab 200m². Eine beeindruckende Leistung in 10 Tagen.

Bilder: Giardina
Bild: Ein Schweizer Garten
Das Leitthema "die neue Natürlichkeit" wurde leider nicht von allen teilnehmenden Gartenbaubetrieben umgesetzt. Der Spross-Garten "hier und Jetzt" wurde mit 25'000 Betonpflastersteinen ohne jegliches Grün dazwischen, drei Schaukeln und ein 13 Platanen umgesetzt. Was ein natürlicher Garten damit gemein haben soll, bleibt mir enthalten. "Hier und jetzt" soll mit der Ruhe gleichgestellt werden - ankommen und sitzen bleiben.
Dabei wurde der wesentliche Kern des Gärtner's nicht erkannt. Man muss in einem Garten arbeiten, um zur Ruhe zu kommen, man lehnt sich zwar müde, aber mit einer glücklichen Beseeltheit zurück und beobachtet die Früchte seiner Arbeit. Hört dem Summen der Insekten zu, freut sich an jeder Blüte und erntet voller Stolz die Früchte.

Auf dieser durchgehend gepflastertem Fläche stellt sich bei mir nur ein Fluchtgedanke ein.

Gärten und Gärtnern soll nicht perfekt sein und ich hoffe dies kommt in der grünen Branche an, denn die neue Lässigkeit sollte sich viel mehr in den Gartenentwürfen einfinden. Prestigeträchtige Showgärten beeindrucken zwar, werden aber selten vom Besitzer selber gepflegt. Wir einfachen Leute möchten Gärten fürs Leben - Gärten, die sich mit den Besitzern identifizieren. Wo neue Pflanzen hinzugefügt werden dürfen, ohne das künstlerische Gesamtwerk des Planers zu zerstören.

Gärtnern erdet und verbindet uns mit der Natur.
Wie schön, dass wir endlich wieder auf dem richtigen Kurs dorthin sind.

Die Giardina findet noch bis und mit Sonntag, 19. März 2017 in der Messe Zürich statt.


Alle Infos finder ihr hier:
https://www.giardina.ch/

Liebe Grüsse
Carmen

Kommentare

  1. Das ist ja unglaublich, was da aufgebaut wurde!!! Sehr beeindruckend!!!
    Viele Grüße von Margit

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  2. Liebe Carmen,
    der Garten der Poesie ist auch ganz nach meinem Geschmack!
    Vielen Dank für die Impressionen von der Giardina 2017.
    Liebe Grüße
    Dani

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  3. Hallo liebe Carmen,
    unglaublich, was sich in einer Halle so alles umsetzen lässt. Traumhaft schöne Gartenideen. Die Büchermauer hat mich fasziniert, aber ob die Lackierung das Papier wirklich wenigstens für eine Weile wetterfest machen kann? Ich bezweifle das irgendwie. Die auf der Mauer sitzenden Damen haben mir super gut gefallen, sieht so lässig aus. Richtig toll! Herzlichen Dank für all die tollen Fotos, hat Spaß gemacht diesen Beitrag zu lesen und anzuschauen.

    Liebe Grüße
    Monika

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  4. Liebe Carmen,

    danke für den Einblick in diese Ausstellung.
    Man staunt ja immer was es alles so Neues gibt... eine Mauer aus Büchern... hmmmm...
    Dass Hochbeete im Trend liegen, freut mich sehr. Meinen Rücken sicher auch. ;-)

    Liebe Grüße,
    Simone G. aus B./Ger.

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    1. Hallo Simone, es hatte echt tolle Hochbeete mit Gewächshausartigen Glasbauten darüber. Aber irre teuer, da muss man dann schon die Kosten-Nutzen-Rechnung überdenken.

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  5. Liebe Carmen,
    schon toll, was da alles so künstlich aufgebaut
    und zum Blühen gebracht wird, staun!
    Vor allem der Rambler - das ist echt ein Ding!
    Schöne Ideen sind dabei.
    Liebe Wochenendsgrüße
    sendet dir Urte

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  6. Hallo Carmen
    Nun sehe ich alles nochmals, was mich gestern beeindruckt hat, insbesondere aber der Tatsache, dass die Gärten eben wieder Gärten sind, natürliche Gärten sein dürfen. Mit hat die Giardina gefallen und du hast mir nun auch noch gezeigt, woher dieser unglaublich genial schöne Felsentisch herkam. Wir haben gestaunt. Herzliche Grüsse und vielleicht ja auf bald :-)
    Ida

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  7. Danke, Carmen, tolle Eindrücke. Eindeutiger Favorit, die Anlage mit dem Bauwagen. Eine Ramblerrose bringt man im Winter zum Blühen, indem man sie ansonsten im Kühlhaus lagert, heute ist alles machbar. Ich finds schrecklich.

    Sigrun

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  8. Liebe Carmen,

    ich werde nächste Woche auch eine Gartenmesse besuchen und bin schon gespannt, was sich mir bieten wird. Du hast jedenfalls sehr ansprechende Impressionen mitgebracht.

    LG kathrin

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  9. Toll die Impressionen die hier mit deinem wundervollen Post mitkriege. Das war ja wirklich sehenswert dieses Jahr. Es sind einige coole Ideen und Inspirationen dabei.
    Danke für 's zeigen.
    seufz, ich freue mich auf die Garten Saison!
    Liebe Grüsse Stephanie

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  10. Liebe Carmen, ich war sehr gespannt auf die diesjährige Giardina und freute mich auf viele natürliche Showgärten. Enttäuscht hat mich, dass die Mehrheit der Anbieter und Showgärten mit Natürlichkeit wenig zu tun haben. Es sind immer noch zuviele Marmorplatten, Steinwüsten, exotische Gewächse und sauber gepützelte Gärten. Schön finde ich deinen Input, dass zur Ruhe kommen darin besteht, da und dort etwas zu jäten, umzupflanzen, zu schauen was kreucht und fleucht und usw. Schön gibt es Gärtner wie die 2 Gold Award Winner und Bioterra mit den genialen Hochbeeten. Was ich auch ganz toll fand waren die Bodenbeläge und Mauern bei Richard aus alten Baumaterialien. Tolles und sinnvolles Receycling. Vermisst habe ich das Hiltl, genervt haben mich die vielen Cüpli Gäste und geschlossenen Schaugärten weil gerade ein VIP Apero anstand. Auf eine schöne Gartensaison und liebe Grüsse aus dem Aargau.

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  11. Hallo liebe Carmen,

    viele tolle Bilder und Eindrücke! Allerdings wohl eher was für die Betuchteren, wie du schon richtig erkannt hast. Und die meisten Entwürfe nicht wirklich praktikabel. Wenn ich an den "lauschigen" Stadtgarten denke, mit dem Kinderwagen beim Sitzplatz... Wie soll da ein kleines Kind in diesem "Garten" (so viel Garten kann ich da gar nicht entdecken) ungefährdet spielen mit einem unabsperrbaren Teich/Pool? Und über die Steinwüste brauchen wir uns gar nicht unterhalten. Das hat nix mit Garten zu tun. Ist wohl mal wieder "Kunst". Nun ja, wer's braucht.
    Ich freue mich jedenfalls - genau wie du - schon wieder auf's Wühlen und die echte gelebte Unordnung in meinem Garten!
    Liebe Grüße aus Deutschland
    Anka

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  12. Wow,was für tolle Ideen. Der Tisch aus dem ganzen Stein ist ja der Wahnsinn. Was würde ich für solch ein prachtvollen Tisch geben.... LG aus der Holledau, Steffi

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  13. Hallo Carmen,
    beim Ansehen der Bilder dachte ich "teilweise schon beeindruckend, aber ja nicht besonders natürlich..." und musste sehr schmunzeln, als ich dann Deine (ähnliche) Einschätzung gelesen habe. Manmal wäre ja weniger mehr, aber das ist für die Anbieter natürlich nicht lukrativ. Ich freue mich aber, dass zumindest mit dem Motto der Weg anscheinend zu mehr Natürlichkeit geht...
    Liebe Grüße!

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  14. Hello Carmen!
    Es sieht hohe Qualität. Ist es den Kauf wert?

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  15. Hallo liebe Carmen,
    die Idee grundsätzlich mehr Natürlichkeit in Gärten einziehen zu lassen ist prima,
    ob die Mehrheit sich davon begeistern ließe?
    Eigentlich müssten die Städte im Stadtbereich mehr Mut beweisen und innovative Ideen
    z.B. für Plätze, aufbringen. Vielleicht ließen sich dann auch mehr Privatleute ermuntern. In einigen wohlhabenden Städten mag das gelingen, hier im Westen Deutschlands regiert die Idee des kühlen Platzes...
    Mir gefällt die Idee der Büchermauer, klasse wäre natürlich zu sehen, wie sie sich wandelt im Laufe der Zeit.
    Sei ganz herzlich gegrüßt,
    Sara

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