Wie pflege ich eigentlich unsere vielen Kieswege?
In der Hofeinfahrt und dem Vorgarten haben wir Netstaler Bergschotter, dieser ist gut befahrbar und
durch die gebundene Oberfläche keimt nur selten Unkraut. Anders sieht es bei den Gartenwegen aus, die wir allesamt selberangelegt haben. Für den Unterbau haben wir ca.25-30cm stark Nagelfluh (Kies-Sedimentgestein) verwendet. . Das ganze Material stammte damals vom Aushub unseres Nachbarn, das wir gratis verwenden konnten.
Bilder: März 2008
Damit hat mein Mann alle Gartenwege und Sitzplätze aufgefüllt und anschliessend verdichtet. Eigentlich hätte jetzt der Deckkies darüber kommen sollen. Doch mein Mann hatte dringend eine Pause nötig, denn da waren noch 18 Tonnen Sandsteine, die zu Mauern verbaut werden sollten. Ausserdem hatten wir damals noch keine Rasenkanten, somit musste ich mich gedulden.
Inzwischen hatte es auf den Wegen fast nur noch gestampfte Erde statt Kies und es wurde zunehmend mühsamer zum jäten. In den ersten Jahren habe ich die Wege immer mit der Pendelhacke gejätet. Dazu habe ich bei heissem, trockenen Wetter das Unkraut oberflächlich abgehackt. (von Hand auszupfen ging nicht, bei der Menge...) und anschliessend mit dem Laubrechen zusammengeharkt. Das hat wunderbar funktioniert, war aber sehr anstrengend.
Im letzten Frühjahr habe ich mir einen Gartenhelfer zugelegt, nämlich den LadyWeeder der mich tatkräftig bei der Kiesweg-Pflege unterstützen sollte. Es handelt sich um ein Infrarot-Gerät von der Firma Brühwiler aus Balterswil CH . Kurz nach Erhalt des Gerätes dachte ich an einen Witz - wie soll ich mit einer so kleinen Keramikscheibe ca. 170m² Kieswege pflegen? Zumal sie es grad zu dieser Zeit sehr nötig hatten.
Ich gab dem Gartenhelfer eine Bewährungszeit von einem Jahr.
- Bild 1: Wege fast ohne Kies
- Bild 2: Netstaler Bergschotter beim Küchensitzplatz mit Vogelfutterschalen vom Winter
- Bild 3: drei Tage nach dem ersten Rundgang - das Unkraut wird gelb. Eine Nachbehandlung wenige Tage später ist notwendig, denn bei sehr viel Unkrautbewuchs vergisst man gerne ein paar.
Netstaler Kies im Hochsommer mit regelmässiger Behandlung
Das Unkraut wurde immer weniger und im letzten Jahr hatte ich tatsächlich so saubere Wege und Plätze wie noch nie. Im Hochsommer, wenn es sehr trocken ist, reicht eine Anwendung alle 2-3 Wochen, im Frühjahr und Herbst bei wüchsigem Wetter sollte man etwas öfters ran. Inzwischen haben wir den Deckkies bestellt und auch gleich verteilt, nun wird der Einsatz vom InfraWheeder wohl wieder seltener werden.
(Nachtrag August 2016: nach 2 Jahren im Einsatz behandle ich die Wege und Plätze pro Jahr höchstens 4-5 mal. Die Wege sehen immer schön gepflegt aus und ich bin nach wie vor begeistert)
Kieswege, frisch aufgefüllt mit Riesel (Flusskies) 4/8 ohne Vlies
Der InfraWeeder vor dem Einsatz auf Netstaler Bergschotter
Hier noch die Facts
(Modell: InfraWheeder "Lady")
- Infrarot-Technik ohne offene Flamme
- Keramik-Brennelemente mit einer Temperatur von über 1000° treffen gezielt auf Unkraut und Flugsamen, bringen die Zellwände zum Platzen und leiten damit den Verwelkungsprozess ein
- dringt nicht mehr als 1-2mm in den Boden ein und schützt so Bodenlebewesen
- eignet sich für Verbundsteinbeläge, Kies- und Plattenwege, an Trockenmauern und auf Flachdächern (also da käme es mir nie in den Sinn damit zu hantieren)
- geeignet unter Sträuchern und in bepflanzten Beeten (Achtung, das funktioniert nur, wenn man seine Beete nicht mulcht! (wegen Feuergefahr!) Dank dem Mulch habe ich in den Beeten sowieso fast kein Unkraut.
- auch auf vermoosten Stellen hervorragend geeignet.
Die Anwendung:
- man hält die Brennfläche für 2-3 Sekunden auf das Unkraut, wenn sich die Blätter dunkelgrün verfärben, ist alles ok, der Verwelkungsprozess wird eingeleitet. Schon nach wenigen Tagen stirbt das Wildkraut ab.
- ältere Unkräuter mit starken Wurzeln müssen öfters nachbehandelt werden bis sie aufgeben. Junge, aufgehende Flugsamen haben keine Regenerationskraft in der Wurzel, eine einmalige Behandlung genügt meist.
Infos zu den Geräten:
Ich habe für die erste Saison 5 Gas-Kartuschen (ca. 170m² Kiesflächen) benötigt und da meine Wege ziemlich hartnäckig verunkrautet waren und ich lange und oft behandeln musste. Mir war es das wert - keine Rückenschmerzen mehr nach dem Harken erhalten bei mir das Prädikat empfehlenswert!
(Nachtrag August 2016: inzwischen sind zwei Jahre verstrichen und ich benötige nur noch 1 Kartusche pro Jahr, Kostenpunkt 10Fr., und meine Nachbarn leihen sich mein Gerät auch noch aus.)
Und im Winter? Da schaufeln wir nur schmale Pfade zum Carport und Briefkasten frei, der Rest bleibt liegen.
Eine ähnliche Plattform ist sharely.ch

Hier kann man Alltagsgegenstände mieten und vermieten und so nebenbei ein kleines Sackgeld verdienen (z.B. von Beamer, Schlitten, Sport- aber auch Gartengeräte.) Jeder kann Objekte hochladen und vermieten, jeder kann mieten..
Herzliche Grüsse
Carmen